Gynäkologie in Asklepios-Klinik soll geschlossen werden – Droht das komplette Aus für das Sebnitzer Krankenhaus?
Der Gohrischer Bundestagsabgeordnete Dr. André Hahn (DIE LINKE) teilt mit und erklärt:
„Nach mir vorliegenden verlässlichen Informationen plant die Asklepios AG, der Betreiber des Krankenhauses in Sebnitz, die Schließung der gynäkologischen Abteilung bereits zum Ende dieses Jahres. Die nahezu überfallartige Entscheidung durch den Geschäftsführer Herrn Hillbrenner erfolgte ohne jede vorherige Kommunikation mit den betroffenen Ärzten und Mitarbeiterinnen und vor allem ohne auch nur ansatzweise nachvollziehbare Begründung.
Eine Schließung der Gynäkologie wäre stattdessen aus mindestens drei Gründen völlig falsch und fatal:
- Zum einen würde für die Patientinnen aus der Region eine ganz wichtige und zudem hoch leistungsfähige wie erfahrene Anlaufstelle wegfallen, wodurch sich die Wege für künftige Behandlungen und auch Operationen (inklusive der Besuche von Angehörigen) deutlich verlängern würden.
- Zweitens würde die Umsetzung der Schließungspläne zugleich das Ende des zertifizierten Brustzentrums OstSachsen bedeuten. Dieses auf die Behandlung von Brustkrebs spezialisierte Zentrum wurde 2003 gegründet und 2005 als erstes seiner Art in Deutschland nach neuen Richtlinien zertifiziert und gemeinsam mit dem Klinikum Oberlausitzer Bergland sehr erfolgreich betrieben. Das soll jetzt offenbar ohne jede Not geopfert werden. Wofür eigentlich? Steht wirklich der Profit im Gesundheitsbereich über allem? Ich hatte eigentlich die Hoffnung, dass gerade die Corona-Pandemie hier zu einem Umdenken geführt hat.
- Drittens, und das ist aus meiner Sicht der wichtigste Grund, weshalb die Schließung der Gynäkologie verhindert werden muss: Sollte es dazu kommen, steht eher über kurz als lang die Zukunft des gesamten Klinikums auf dem Spiel, weil es dann den Status als Krankenhaus der Grundversorgung verlieren könnte und komplett geschlossen werden müsste.
Aus meiner Sicht sind daher alle politischen Verantwortungsträger aus der Region und insbesondere der Kreistag gefordert, hier schnell und unmissverständlich zu intervenieren. Auf diese Weise und durch massive Bürgerproteste ist es vor Jahren auch gelungen, die Schließung der Kinderklinik in Pirna zu verhindern. Die Privatisierung der Kreiskrankenhäuser war ein schwerer Fehler. DIE LINKE hat dies im Kreistag leider nicht verhindern können.
Umso wichtiger ist es, dass der Sebnitzer Oberbürgermeister Ruckh und Landrat Geisler (beide CDU) sich nun klar gegen die Asklepios-Pläne zur Schließung der Gynäkologie im Krankenhaus in Sebnitz positionieren.
Zudem sollte der Kreistag in seiner Dezember-Sitzung das Thema auf die Tagesordnung setzen und einen entsprechenden Beschluss fassen. Wenn der Landrat diesbezüglich nicht aktiv wird, werden wir als LINKE dies beantragen.“