BMI ohne Interesse an Aufklärung der Corona-Vorfälle im Boxsportverband

„Das Bundesinnenministerium (BMI) zeigt kein ernsthaftes Interesse an einer wirklichen Aufklärung der Corona-Vorfälle im Deutschen Boxsportverband“, ist zusammengefasst das Fazit des Bundestagsabgeordneten Dr. André Hahn, stellv. Vorsitzender und sportpolitischer Sprecher der Fraktion DIE LINKE, zur Antwort der Bundesregierung auf die Kleine Anfrage der LINKEN „Corona-Vorfälle im Deutschen Boxsport-Verband und deren Aufklärung durch das Bundesinnenministerium“ (Drucksache 19/25570).

Hahn weiter: „Schwere Vorwürfe erhob u.a. die Olympia-Kaderathletin Sarah Scheurich in der Öffentlichkeit gegen den Deutschen Boxsport-Verband (DBV), nachdem sich fast das gesamte Nationalteam des Verbandes in einem Trainingslager im österreichischen Längenfeld Anfang September 2020 mit dem COVID19-Virus infizierte. Da dieser Vorfall nicht allein mit der Coronalage zu erklären ist und hier anscheinend gravierende Fehler vom Verband begangen wurden, sagte der Parlamentarische Staatssekretär Stephan Mayer (CSU) auf meine Anfragen in der Sportausschusssitzung am 7. Oktober 2020 eine umfassende und rückhaltlose Aufklärung und Information zu. Statt dessen stellte das BMI dem DBV mit einem kurzen Schreiben vom 3. November einen „Persilschein“ aus, obwohl viele Fragen noch nicht geklärt waren bzw. sind.

In der nun vorliegenden Antwort aus dem BMI wird deutlich, dass das für den Sport zuständige Ministerium keinerlei Erkenntnisse zu einer Reihe von Fragen hat, die für eine wirkliche Aufklärung unabdingbar sind. Auch fehlt eindeutig das Interesse an der Auflösung von widersprüchlichen Aussagen, und offensichtliche Falschaussagen aus dem DBV werden ungeprüft übernommen. Empörend und bezeichnend ist, dass sich das BMI mit wenigen schriftlichen Stellungnahmen zufrieden gibt und es nicht für nötig hält, mit den betroffenen Sportlerinnen und Sportlern das direkte Gespräch zu suchen.“