Baustelle Katar – Perspektiven schaffen und Menschenrechte einfordern

Mit einem Besuch im Bundestag am 30. September unterstützte André Hahn zusammen mit der menschenrechtspolitischen Sprecherin Zaklin Nastic den Abschluss der Speakers Tour der Rosa-Luxemburg-Stiftung. Im Rahmen des Projektes „Reclaim the Game“ sorgte die Stiftung mit 10 Veranstaltungen in mehreren Städten des Landes für mehr Sichtbarkeit der Menschen- und Arbeitsrechtsverletzungen; an der Abschlussveranstaltung am 29. September in Friedrichshain nahm auch André Hahn an der Podiumsdiskussion teil (Foto).
„Foulspiel mit System“ – dafür steht die Weltmeisterschaft in Katar mittlerweile breit in der Kritik, denn auf den Baustellen ist die Arbeitssituation nicht hinnehmbar. Drei Betroffene dieses Foulspiels trugen die Kritik im Rahmen eines Fachgesprächs nun auch in den Bundestag. Es werde zu wenig getan, um für menschenwürdige Arbeitsbedingungen zu sorgen. Das betrifft nicht nur den notwendigen Schutz bei den Arbeiten in großer Hitze. Um überhaupt einen Arbeitsplatz zu bekommen, müssen hohe Gebühren an Vermittlungsagenturen gezahlt werden.  Ein Resultat der Arbeit im Ausland, ist später dann die Isolation im Heimatland. Insbesondere in Nepal ist es den Arbeitern nicht möglich, ihr Wahlrecht in Anspruch zu nehmen.
So fehlt es dann sehr bald an Beteiligungsmöglichkeiten und Interessenvertretung im Heimatland. Mehr Fairplay wünschen sich die Betroffenen aber auch von den Arbeitgebern. Während von der Arbeitskraft der Migrant*innen massiv profitiert wird, bleiben Investitionen in die Herkunftsländer der Arbeiter*innen aus. Eine Möglichkeit zur politischen Beteiligung am Arbeitsort fehlt ebenso. „Die Lage der Arbeiter*innen ist so absolut nicht hinnehmbar und es ist um so wichtiger, dass  nun rund um die Weltmeisterschaft auch sichtbar zu machen“, sagt André Hahn. „Das Fenster, die prekäre Lage einer breiten Öffentlichkeit bewusst zu machen, wird sich schon kurz nach der Weltmeisterschaft schließen, jedoch ist Katar nicht das einzige Land, in dem rücksichtslose Profitinteressen das Schicksal der Menschen bestimmen“, so Hahn weiter.