Zwischenbericht der Bundesregierung zur sicherheitspolitischen Bilanz der EURO 2024

„Eine Reihe von Zahlen und Fakten liefert die Antwort der Bundesregierung auf die Kleine Anfrage der Linken mit dem Titel >Sicherheitspolitische und grundrechtliche Bilanz der Herren-Fußballeuropameisterschaft 2024< auf Drs. 20/12364, die deutlich machen, dass eine weitere Beschäftigung mit der sicherheitspolitischen Bilanz der EURO 2024 auch mit Blick auf künftige Sportgroßveranstaltungen und den Spielbetrieb der Fußball-Liga auch auf politischer Ebene in Bund und Ländern unter Einbeziehung der Faninitiativen und weiterer Betroffenen notwendig ist“, erklärt der Abgeordnete Dr. André Hahn, stellv. Vorsitzender und sportpolitischer Sprecher der Linken im Bundestag.
Hahn weiter: „Über 1,6 Millionen Personenkontrollen fanden im Zeitraum 7. Juni bis 19. Juli an deutschen Grenzen statt, dabei wurden 1.198 Personen mit Haftbefehlen identifiziert und 78 Personen, zu denen Einträge in der sogenannten Datei Gewalttäter Sport vorhanden waren. Diese Datei, in der mit Stand Dezember 2023 insgesamt 5.613 Personen gespeichert sind, wurde im Zusammenhang mit der EURO 2024 um weitere 693 Datensätze aus fünf europäischen Staaten (darunter allein 565 aus Kroatien) aufgefüllt. Die EURO 2024 GmbH als die Veranstalterin der Europameisterschaft übermittelte für die Zuverlässigkeitsüberprüfung die Daten von 110.000 Personen an die Polizei und Geheimdienste in Deutschland und bekam von denen dann nach der Überprüfung ein zustimmendes oder ablehnendes (das betraf ca. 1 – 1,5 Prozent der Antragsteller) Votum mitgeteilt. Rund 2.340 Straftaten registrierten die Polizeien der Länder und des Bundes mit EURO-Bezug, darunter rund 700 Körperverletzungsdelikte, ca. 120 Diebstähle und ungefähr 200 Hausfriedensbrüche. Die restlichen 1.320 Straftaten (das sind 56 Prozent) wurden in der Antwort aus dem Bundesinnenministerium nicht spezifiziert.“