Burnout im Ehrenamt
„Der Bundesregierung liegen keinerlei Daten über Burnout-Fälle im Ehrenamt vor. Das gibt das Bundesinnenministerium unumwunden zu und macht auch in der Antwort auf meine Anfrage deutlich, dass kein Plan existiert, sich darüber einen Gesamtüberblick zu verschaffen. Angesichts der Selbstverständlichkeit, mit der in viel zu vielen Lebensbereichen die Leistungen ehrenamtlicher Kräfte in Anspruch genommen werden, muss ich diese Haltung als unverfroren und dreist bezeichnen“, so der Abgeordnete Dr. André Hahn, stellv. Vorsitzender und Sprecher für Zivilschutz und Katastrophenhilfe der Linken im Bundestag. „Die Bundesregierung zeigt sich geradezu unwillig, an den Arbeitsbedingungen im Ehrenamt wesentliche Verbesserungen herbeizuführen. Das betrifft auch den Bereich des Sports und die vielen ehrenamtlich engagierten Menschen, denen Sport- und Schwimmhallen sowie andere Sportstätten in einem desolaten Zustand belassen werden, während es immer möglich zu sein scheint, Millionen- bis Milliardenbeträge an Steuergeldern in fragwürdige Sportgroßveranstaltungen zu versenken oder dem Bereich der Bildung vorzuenthalten“, so Hahn weiter, der auch sportpolitischer Sprecher der Linken im Bundestag ist.
„Wenn Staatssekretärin Rita Schwarzelühr-Sutter (SPD) übermitteln lässt >Ein genereller Überblick über Zahl, Art und konkrete Natur dieser oben genannten vielfältigen Hilfen liegt der Bundesregierung nicht vor.< dann ist das der konkrete Beleg dafür, dass vor diesem Aspekt der Daseinsvorsorge schlichtweg die Augen verschlossen werden. So bleibt es eine Frage der Zeit, bis einzelne Menschen ihrem Ehrenamt den Rücken kehren werden oder aus gesundheitlichen Gründen daraus ausscheiden müssen. Ich kann nur alle Verantwortlichen in den Verbänden und Organisationen, in denen ehrenamtliche Menschen längst das Rückgrat und der soziale Kit sind, dazu aufrufen, dem Bundesministerium des Innern diese Haltung nicht länger durchgehen zu lassen. Es scheint sich ja eher um ein andauerndes strukturelles Problem im Ministerium zu handeln, als um eines, das mit politischen Umbesetzungen und Wahlen in den Griff zu bekommen wäre. Das zumindest ist der Eindruck, den dieses Ministerium seit Jahren bei mir hinterlässt – leider! “