Gestern habe ich wieder einen interessanten Wahlkampftag absolviert, und die Stimmung uns gegenüber wird immer besser. Am Vormittag war ich zunächst gemeinsam mit Heiderose Gläß, unserer Direktkandidatin vor Ort, an einem Info-Stand neben dem Marktplatz von Löbau. Auch viele GenossInnen aus der Löbauer Basis schauten vorbei – so macht Wahlkampf Spaß!
Wie fast immer in den letzten Tagen hatte ich Begleitung von Medienvertretern. Nach den ARD-„Tagesthemen“, dem ZDF, dem MDR-„Sachsenspiegel“, MDR 1 Radio Sachsen und „Spiegel-online“ war heute ein Fernsehteam des Fachbereichs Medien der Hochschule Mittweida dabei, die einen Film über den Wahlkampf in Sachsen drehen. Bis zum späten Nachmittag absolvierte zudem eine Journalistin des “Bonner Generalanzeigers“ alle Stationen mit uns. Wohl selten zuvor gab es ein so großes Medieninteresse für DIE LINKE.

Nach dem Info-Stand besuchten wir den Verein „Neue Heimat“ in Löbau, der nichts mit der im Westen vor Jahrzehnten in Verruf gekommenen gewerkschaftsnahen Immobilienfirma zu tun hat, sondern sich für die Interessen von Spätaussiedler einsetzt, die in den 90er Jahren aus Russland zu uns gekommen sind. In und um Löbau gibt es immerhin gut 600 davon. Wir hatte über zwei Stunden gute Gespräche und ich war sehr beeindruckt von dem großen ehrenamtlichen Engagement, mit dem nicht nur die Integration befördert werden soll, sondern man sich auch in das gesellschaftliche Leben von Löbau einbringt und z.B. auch Initiativen gegen Ausländerfeindlichkeit und Rechtsextremismus unterstützt. Wieder einmal kamen dabei auch finanzielle Probleme zur Sprache, denn allein mit kurzfristiger Projektförderung kann ein so wichtiger Verein auf Dauer nicht überleben. Es bedarf einfach einer kontinuierlichen Unterstützung durch das Land und die kommunale Ebene.

Anschließend ging es nach Rothenburg, wo wir mit „Marktfrisch“ ein mittelständisches Unternehmen besuchten, das sich im Groß-Handel mit Obst und Gemüse weit über die Lausitz hinaus zum Marktführer entwickelt hat. Es war beeindruckend zu sehen, was durch engagierte Mitarbeiter aus einer ehemaligen Landwirtschaftlichen Produktionsgenossenschaft (LPG) geworden ist. Der heutige Chef war übrigens auch schon in der Endzeit der DDR in Verantwortung und hat maßgeblich mit dazu beigetragen, dass heute fast 80 Beschäftigte im Unternehmen Arbeit haben.

Um 18 Uhr stand dann noch ein Bürgerforum in Görlitz auf dem Programm, das ich gemeinsam mit unserem dortigen Direktkandidaten Mirko Schultze bestritt. Gegen 20 Uhr traten wir dann die Rückfahrt an. Unterwegs erhielt ich noch einen Anruf von meiner Frau, die mich über das Porträt informierte, das der MDR-„Sachsenspiegel“ am Abend über mich gesendet hatte. Nach den vielen Kritiken der letzten Wochen an der Fernsehberichterstattung des MDR war sie doch positiv überrascht und fand den Beitrag sachlich und fair. Noch habe ich den Beitrag nicht sehen können, aber wenn es denn so sein sollte, habe ich kein Problem damit, auch das einmal an dieser Stelle festzuhalten.

Als ich dann zu Hause eintraf, liefen gerade die Tagesthemen, in denen die neuesten Umfragen für die Landtagswahlen vorgestellt wurden. Zuletzt wurden für uns 17 und dann 19 Prozent prognostiziert. Infratest-dimap sieht uns nun bei 21 Prozent. Es geht also kontinuierlich bergauf und das macht Mut für die letzten Tage des Landtagswahlkampfes.
Dasselbe Meinungsforschungsinstitut sah uns 2004 kurz vor der Wahl bei 19 Prozent. Das tatsächliche Ergebnis lag dann bei 23,6 Prozent. Nimmt man dies zum Maßstab, dann haben wir alle Chancen, unser Ziel von 25 Prozent auch wirklich zu erreichen. Darum werden wir in den verbleibenden Tagen bis zum 30. August mit aller Kraft kämpfen!