„Bildungspaket“ dürftig und weitgehend wirkungslos – ohne bessere Bezahlung nicht genug Pädagogen in Sachsen

Zum heute von den Spitzen der Koalitionsfraktionen und dem Kultus- sowie Finanzminister vorgestellten Maßnahmenplan gegen Mangel an Lehrernachwuchs in Sachsen erklärt der Vorsitzende der Fraktion DIE LINKE, Dr. André Hahn:

Ein halbes Jahr hat die schwarz-gelbe Koalition gebraucht, um auf dem Papier die Zahl der Plätze für die Lehrerausbildung dem seit Jahren bekannten und bislang hartnäckig ignorierten Bedarf anzupassen. Das ist nicht Spitze, sondern Ausdruck ineffektiven Regierens. Die sogenannte „Landesexzellenzinitiative“ ist nicht mehr als Wortgeklingel: Mit der in Sachsen derzeit praktizierten und zum Teil verkürzten Lehramtsausbildung sind wir nicht wettbewerbsfähig.

Ob die zusätzlich bereitgestellten Studienplätze für das Lehramt überhaupt angenommen werden, ist völlig offen. Schon jetzt bleibt ein Teil der Referendariatsplätze in Sachsen unbesetzt. Lehrerarbeitsplätze in Sachsen sind – besonders zu Zeiten des Fachkräftemangels, der auch den pädagogischen Bereich nicht verschont – eindeutig zu wenig attraktiv.

Es ist zwar begrüßenswert, dass die Reduzierung von Lehrerabordnungen in die Verwaltung reduziert werden soll, aber wettbewerbsfähig wird der Freistaat Sachsen bei der Anwerbung neuer Lehrer/innen gerade auch aus anderen Bundesländern nur über eine Verbesserung der Bezahlung und insbesondere eine Beseitigung der zu niedrigen tariflichen Eingruppierung von Lehrkräften aller allgemeinbildenden Schultypen.

Kein Wunder also, dass das „Bildungspaket“ erst an einem Nachmittag kurz vor Weihnachten in die Öffentlichkeit gebracht wird – die Dürftigkeit seines Inhalts soll von der Weihnachtsstimmung überdeckt werden. Diese Rechnung wird jedoch nicht aufgehen, und im Interesse einer wirklichen Bekämpfung des Lehrermangels darf sie es auch nicht.