Bund muss Sanierung und Neubau von Sportstätten deutlich stärker fördern
„Auf Vorschlag der Bundestagsfraktion DIE LINKE findet am 24. März eine öffentliche Anhörung des Sportausschusses zum Thema ,Förderung von Sportstätten in Kommunen‘ statt. Die vorliegenden schriftlichen Stellungnahmen aller Sachverständigen machen deutlich, dass der derzeitige Beitrag des Bundes angesichts des Sanierungsbedarfes von mindestens 31 Milliarden Euro bei Sportstätten und Schwimmbädern nicht angemessen und ausreichend ist“, erklärt der stellv. Fraktionsvorsitzende und sportpolitische Sprecher der LINKEN, Dr. André Hahn.
Hahn weiter: „Moderne, flexibel nutzbare, barrierefreie und ökologische Sportstätten sind die wichtigste Ressource des Sports und unverzichtbarer Teil kommunaler Daseinsvorsorge. Sie sind – so betont auch der Deutschen Olympischen Sportbundes (DOSB)– ein wichtiges Stück Lebensqualität, Orte für sportliche Betätigung, für Bildung, Gesundheit, Integration und Inklusion.
Bereits am 16.06.2020 legte DIE LINKE einen Antrag mit der Überschrift ,Dritter Goldener Plan Sport – 10 mal eine Milliarde für Sportstätten in Deutschland‘ (Drucksache 19/20035) vor, um den Sanierungsstau im Sportstättenbereich spürbar abzubauen sowie den Mangel an barrierefreien Schwimmbädern und Sporteinrichtungen beseitigen zu helfen. Zu unseren Zielen gehören die Erhöhung der Schwimmkompetenz, drei Stunden Schul-Sport pro Woche in allen Jahrgangsstufen, mehr Angebote im Breitensport sowie die kostenfreie Nutzung von Sportstätten durch Sportvereine. Um auch Menschen mit Behinderungen und im höheren Alter gleichermaßen eine umfassende Teilhabe am Sport zu ermöglichen, muss die Schaffung von Barrierefreiheit neben der energetischen Sanierung der Sportstätten endlich ein zentrales Kriterium werden. Zwischen den Zielen und der Wirklichkeit klafft noch immer eine gewaltige Lücke, die durch die Corona-Krise noch weiter verschärft wurde.
Obwohl Bundesminister Seehofer auf der Mitgliederversammlung des DOSB am 7. Dezember 2019 einen mehrjährigen ‚Goldenen Plan Sport‘ versprach, hat die Koalition neben dem seit 2016 bestehenden Programm ,Sanierung kommunaler Einrichtungen in den Bereichen Sport, Jugend und Kultur‘ lediglich ein Programm ,Investitionsplan Sportstätten‘ im niedrigen dreistelligen Millionenbereich aufgelegt. Diese Bundesprogramme sind begrüßenswert, ersetzen aber keineswegs den erforderlichen mehrjährigen ,Goldenen Plan Sport‘.
Einer der zehn Sachverständigen in der morgigen Anhörung des Sportausschusses ist der Thüringer Bildungs- und Sportminister Helmut Holter (DIE LINKE). Er begrüßt ausdrücklich die Forderung nach Bundesmitteln im Umfang von 10 mal einer Milliarde Euro und verweist in seiner Stellungnahme auch auf das neuen Thüringer Sportfördergesetz, auf dessen Grundlage anerkannte Sportorganisationen, Schulen und Hochschulen das Recht haben, Spiel- und Sportanlagen öffentlicher Träger für den Übungs-, Lehr- und Wettkampfbetrieb unentgeltlich zu nutzen. Das sollte aus Sicht der LINKEN Standard in allen Bundesländern werden.
Am 21. April plant der Sportausschuss den Antrag der LINKEN abschließend zu beraten. Hoffentlich findet er dann – zumal auch bisher keine Anträge anderer Fraktionen zu diesem Thema gibt – eine deutliche Mehrheit im Interesse der Sportreibenden in Deutschland.“
Mehr Infos auf: https://www.bundestag.de/ausschuesse/a05_Sport/anhoerungen#url=L2F1c3NjaHVlc3NlL2EwNV9TcG9ydC9hbmhvZXJ1bmdlbi83OTc5MjgtNzk3OTI4&mod=mod683644