Corona-Hilfen für den Sport bleiben unbefriedigend und unübersichtlich

„Die Corona-Hilfen für den Sport sind nach wie vor unbefriedigend und vor allem auch sehr unübersichtlich, obwohl es im Beschluss der Bundeskanzlerin und der Regierungschefs der Länder vom 28. Oktober 2020 zur Bekämpfung der SARS-Cov2-Pandemie im Punkt 15 heißt: >Bund und Länder werden die Informationen über die geltenden Corona-Maßnahmen noch einmal verstärken und durch möglichst einheitliche Maßnahmen die Übersichtlichkeit erhöhen.< Das Wirrwarr der Hilfsprogramme und fragwürdige Anspruchsvoraussetzungen führen auch dazu, dass die Mittel weniger in Anspruch genommen werden als vermutet, und andererseits eine Reihe von Vereinen, Sporteinrichtungen wie auch Sportlerinnen und Sportler durch viele Raster fallen. Hier muss das für den Sport zuständige Bundesinnenministerium (BMI) endlich für Abhilfe sorgen“, erklärt der Bundestagsabgeordnete Dr. André Hahn, stellv. Vorsitzender und sportpolitischer Sprecher der Fraktion DIE LINKE.

Hahn weiter: „Die sehr ausweichenden bzw. unvollständigen Antworten der Bundesregierung vom 1. Dezember auf meine Fragen wie schon deren Antworten auf meine Fragen im April d.J. machen die erheblichen Defizite des BMI einmal mehr offensichtlich. Das trägt spürbar zum wachsenden Unmut im Bereich des Sports über verordnete Einschränkungen wie auch über Hilfsmaßnahmen von Bund und Ländern bei. Es reicht nicht mehr, wenn Bundesminister Seehofer immer wieder auf die unterschiedlichen Zuständigkeiten verweist – der Bund fühlt sich für den Spitzensport verantwortlich, Breiten-, Schul- und Gesundheitssport seien Sache der Länder und Kommunen. Es gibt inzwischen vom Bund wie auch in allen Ländern Hilfsprogramme für Sportvereine und -verbände, Sporteinrichtungen und im Sport tätige Personen. Leider sind diese im Detail sehr unterschiedlich (Zugangsvoraussetzungen, Antragsverfahren, Umfang), und es fehlen eine vollständige Übersicht über sämtliche Programme wie eine bessere Abstimmung zwischen Bund und Ländern, was auch in der Antwort des BMI vom 10. November auf eine weitere Anfrage von mir deutlich wird.

Es geht aber nicht nur um finanzielle Hilfen für durch staatliche Entscheidungen verursachte Schäden, sondern um Wege, wie Sportangebote auch in Corona-Zeiten ermöglicht werden können, wenigstens für den Kinder- und Jugendbereich. Auch hier gibt es leider kein einheitliches Vorgehen der Länder. Daher wiederhole ich meine Forderung an Bundeskanzlerin Merkel, endlich zu einem Sport-Gipfel ins Kanzleramt einzuladen.“