Grabespflege für Nazi–Generalfeldmarschall und weitere Kriegsverbrecher müssen beendet werden
„Es ist absolut inakzeptabel, dass der Bund die Grabpflege von Walter Model finanziert, der als Hitlers Generalfeldmarschall für zahllose Gräueltaten gegenüber russischen Zivilisten und andere Kriegsverbrechen verantwortlich ist. Da Model kurz vor Kriegsende Selbstmord beging, fällt sein Grab nicht in den Anwendungsbereich des Kriegsgräbergesetzes, sodass es für diese öffentlich finanzierte Grabpflege eines hochrangigen Nazis auch gar keine Rechtsgrundlage gibt. Wenn zudem Hinweise vorliegen, dass sich Models Grab zu einem rechtsextremen Wallfahrtsort entwickelt hat, muss diese Praxis unverzüglich beendet werden“, erklärte Dr. André Hahn, stellvertretener Vorsitzender der Fraktion DIE LINKE im Bundestag anlässlich der Antwort der Bundesregierung auf seine parlamentarischen Fragen. (nebst Anlagen)
Hahn weiter: „Es reicht nicht, dass die Bundesregierung stets ankündigt, ihre Gedenkarbeit zu überprüfen – es muss endlich auch etwas passieren. Es kann nicht sein, dass weiterhin Nazi-Verbrechern – darunter KZ-Kommandanten und Kriegsverbrecher – als Opfer von Krieg und Gewaltherrschaft gedacht wird. Auf eine weitere parlamentarische Frage, nämlich zur Grabespflege des SS-Hauptscharführers Gerhard Palitzsch, der im KZ Ausschwitz auf sadistische Weise unzählige Menschen ermordete, erklärt die Bundesregierung, mit dieser Gedenkarbeit werde ein Beitrag zur Versöhnung und Förderung des europäischen Gedankens geleistet. Dies ist geradezu zynisch und kommt einer Verhöhnung jener Menschen gleich, die Opfer dieser Nazi-Schergen wurden, und die oftmals über kein eigenes Grab verfügen.“