Hissen der Regenbogen- und Transgenderfahne am Pirnaer Rathaus
Auf Einladung des CSD Pirna e.V. habe ich heute an der Kundgebung und dem Hissen der Regenbogen- und Transgenderfahne vor dem Pirnaer Rathaus teilgenommen und dort auch ein Grußwort gehalten. Ich bedauere sehr, dass der diesjährige Christopher Street Day aufgrund der Corona-Pandemie nicht wie sonst als buntes und vielfältiges Fest stattfinden konnte, wie es seit fast einem Jahrzehnt Tradition in Pirna ist. Bis heute ist es keine Selbstverständlichkeit, dass die Regenbogenfahne vor öffentlichen Gebäuden wie hier vor dem Rathaus gehisst werden darf.
Eines ist ja wohl unbestritten: Die 100%-ige Gleichstellung ist leider immer noch nicht erreicht, und so lange Menschen aufgrund ihrer sexuellen oder geschlechtlichen Identität benachteiligt, diskriminiert, verfolgt werden und Gewalt erfahren – so lange müssen und werden wir gemeinsam für deren Recht kämpfen.
Dennoch haben wir in den letzten Jahren einiges erreicht, z.B. die Rehabilitierung und Entschädigung der nach § 175 StGB verurteilten schwulen Männern, die „Ehe für Alle“, die Umsetzung der dritten Option neben männlich und weiblichen Geschlechts im Personenstandsregister, auch wenn es dort noch immer diskriminierende Hürden gibt, die abgeschafft gehören.
Überhaupt bleibt aber auch in Deutschland noch eine Menge zu tun. Da erinnere ich nur an die erforderliche Überarbeitung des jüngsten Novelle des Adoptionsgesetzes, durch die lesbische Paare bei der Stiefkindadoption benachteiligt werden, oder an die gerade wieder aufgekommene Debatte über das Verbot von Blutspenden durch homosexuelle Männer. Der 10. CSD in Pirna im kommenden Jahr wird sicher auch dazu eine Bilanz ziehen.