Mehr Diversität beim Personal im Katastrophenschutz
„Eine zunehmend vielfältigere Gesellschaft muss sich auch in der Personalstruktur des öffentlichen Dienstes widerspiegeln. So kann ein unzureichender Anteil von Menschen mit Migrationsgeschichte im Bereich der Katastrophenhilfe die effektive Aufgabenerfüllung beeinträchtigen, auch dort, wo es um die Rettung von Menschenleben geht. Es ist daher nicht akzeptabel, dass die Bundesregierung keinen Überblick über den Anteil von Menschen mit Migrationsgeschichte beim Technischen Hilfswerks (THW) hat – immerhin eine Bundesbehörde – und auch keine Maßnahmen ergreifen will, um mehr Personen mit Migrationsgeschichte für eine Mitarbeit im Katastrophenschutz zu gewinnen“, erklärt André Hahn, stellvertretender Vorsitzender der Fraktion DIE LINKE im Bundestag, zur Antwort der Bundesregierung auf die Kleine Anfrage „Diversität im Katastrophenschutz des Bundes“ (BT-Drucksache 19/25663).
Hahn weiter: „Bereits die Studie der Bundesintegrationsbeauftragten zur kulturellen Diversität und Chancengleichheit in der Bundesverwaltung weist auf einen dringenden Handlungsbedarf in der Personalpolitik der Bundesbehörden hin. Erschreckend niedrig ist auch der Anteil an Frauen beim THW. Nur 24 Prozent der hauptamtlichen Führungskräfte sind weiblich. Bei den ehrenamtlichen Führungskräften, also den Ortsbeauftragten, beträgt dieser Anteil sogar nur 3 Prozent. Der Anteil der ehrenamtlichen Helferinnen ist in den vergangenen fünf Jahren von 18 Prozent nur leicht auf 20 Prozent gestiegen. Diese Zahlen verdeutlichen, dass entschiedene Schritte für mehr Diversität im Katastrophenschutz dringend erforderlich sind.“