Mehrheit der im Sport tätigen Personen sind geringfügig Beschäftigte
„Der Sport in Deutschland leidet zunehmend unter schlechter Bezahlung und prekären Arbeitsbedingungen“, erklärt der Bundestagsabgeordnete Dr. André Hahn, sportpolitischer Sprecher der Fraktion DIE LINKE.
Hahn weiter: „Seit vielen Jahren sind die Haushaltsmittel für die Gehälter der vom Bund geförderten Trainerinnen und Trainer sowie weiterer Beschäftigter für den Spitzensport nicht gestiegen, während die Bruttogehälter von Beschäftigten im öffentlichen Dienst im Zeitraum 2015 bis 2022 um 17,8 Prozent stiegen. Das will die Ampelkoalition auch mit dem Haushaltsentwurf für 2024 nicht korrigieren. Darunter leiden die Beschäftigten, und es schadet dem Spitzensport in Deutschland insgesamt. Aber auch in anderen Bereichen des Sports sieht es nicht besser aus. Die Antwort der Bundesregierung auf meine schriftliche Anfrage ergab folgende Zahlen: Nach Angaben der Bundesagentur für Arbeit waren im Juni 2022 in diesem Bereich (dazu gehören die Bereiche „Sport und Freizeitunterricht“, Betrieb von Sportanlagen“, „Sportvereine“, „Fitnesszentren“ sowie „Erbringung von sonstigen Dienstleistungen des Sports“) 123.458 sozialversicherungspflichtig Beschäftigte tätig. Hinzu kommen 182.914 geringfügig Beschäftigte, darunter 87.240 ausschließlich geringfügig Beschäftigte ohne weiteren Hauptberuf. Von den laut Minijobzentrale im Bereich „Erbringung von Dienstleistungen des Sports“ 143.225 Minijobbern sind lediglich 14,33 Prozent rentenversicherungspflichtig. Diese Zahlen sollten für die Bundesregierung Anlass sein, die Situation der Beschäftigten im Bereich Sport endlich genauer zu analysieren und Maßnahmen zur Verbesserung anzugehen.“