„Nicht die Falschen bestrafen“
Hat die russische Mannschaft bei den Olympischen Winterspielen 2014 systematisch gedopt? Und falls ja – sollte Russland von den Spielen in Rio ausgeschlossen werden? Vor der Veröffentlichung des WADA-Berichts warnte André Hahn davor, über das Ziel hinauszuschießen: „Es darf keine Sippenhaft für ein ganzes Land geben“, sagte der LinkenPolitiker im DLF.
André Hahn im Gespräch mit Bastian Rudde
Auch wenn der Bericht der Welt-Anti-Doping-Agentur WADA zu den Olympischen Winterspielen 2014 in Sotschi noch nicht veröffentlicht ist – es zeichnet sich ab, dass er bestätigen wird: Die russische Mannschaft hat während dieser Spiele systematisch gedopt.
Bestrafung – aber keine „Sippenhaft“
André Hahn sportpolitischer Sprecher der Fraktion „Die Linke“ im Bundestag, sprach sich in der Sendung „Sport am Sonntag“ deshalb für harte Strafen und notfalls auch lebenslange Sperren „für alle Dopingsünder“ aus – auch für Trainer und Ärzte, die an dem systematischen Doping beteiligt waren.
Auf die Diskussionen um einen möglichen Ausschluss der gesamten russischen Mannschaft von den Olympischen Sommerspielen in Rio angesprochen, warnte der Linken-Politikers jedoch vor „einer Sippenhaft“ für ganze Sportarten oder gar für eine ganze Sportnation: „Ich denke nicht, dass es gerechtfertigt wäre, die sauberen Sportler, die es sicher in Russland auch gibt, auszuschließen.“ Er habe den Eindruck, dass bei den aktuellen Ausschlussdiskussionen „auch eine politische Motivation mitschwingt.“
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