Organisierte Sport braucht handlungsfähige DOSB-Spitze
„Der organisierte Sport braucht angesichts der Herausforderungen durch die Corona-Pandemie und der in wenigen Tagen beginnenden Olympischen Spiele zwingend eine handlungsfähige DOSB-Spitze“, erklärt der Abgeordnete Dr. André Hahn, stellvertretender Vorsitzender und sportpolitischer Sprecher der Bundestagsfraktion DIE LINKE zur derzeitigen Krise im DOSB-Präsidium.
Hahn weiter: „Bei allem Respekt vor der Autonomie des Sports ist die derzeitige Situation im DOSB keine ausschließlich interne Angelegenheit des Verbandes mehr. Ob Präsident Alfons Hörmann und das Präsidium – das seinem Präsidenten am 7. Mai fast einstimmig das Vertrauen aussprach, was in einigen Stellungnahmen ausgeblendet wird – tatsächlich noch den nötigen Rückhalt im DOSB hat, sollte der Verband, wie von der Ethik-Kommission empfohlen, noch in diesem Jahr durch Neuwahlen ermitteln. Da können natürlich auch jetzige Amtsträger/innen wieder kandidieren. Eine Vertrauensabstimmung im September ist hier aus meiner Sicht keine Alternative.
Fakt ist aber auch, dass die Ethik-Kommission weder dem Präsidenten noch dem Präsidium des DOSB einen sofortigen Rücktritt nahegelegt und auch nicht gefordert hat, dass Herr Hörmann das Amt des Delegationsleiters bei den Olympischen Spielen niederlegen soll. Diesbezügliche Forderungen der Vorsitzenden des Sportausschusses, Dagmar Freitag, und von der SPD-Bundestagsfraktion halte ich für kontraproduktiv und überzogen. Besser wäre, wenn die DOSB-Delegation zu den Olympischen Spielen zeitnah selbst in einem demokratischen Verfahren klärt, wer die Delegation leiten soll. Diese Entscheidung sollte dann auch von SPD-Politikern akzeptiert werden.
Spätestes zur kommenden Sitzung des Sportausschusses am 23. Juni erwarte ich von der DOSB-Spitze plausible Antworten, wie sie die anstehenden Aufgaben bis zur DOSB-Mitgliederversammlung Ende 2021 sportlich, fair und erfolgreich erfüllen wird.“