Pflege eines NS-Denkmals durch Bundeswehr-Reservisten verdeutlicht fragwürdiges Traditionsverständnis

„Die Pflege eines 1941 errichteten Wehrmachtsdenkmals auf Kreta, das den Spruch ‚Gefallen für Großdeutschland‘ trägt und mit Handgranaten attackierende Wehrmachtssoldaten zeigt, durch Reservisten der Bundeswehr mit Billigung der Bundeswehr, ist skandalös und verdeutlicht das mehr als fragwürdige Traditionsverständnis in Teilen der Streitkräfte“, erklärte Dr. André Hahn, stellvertretender Vorsitzender der Fraktion DIE LINKE anlässlich der Antwort der Bundesregierung auf seine Frage 32 in der Bundestagsfragestunde am 15. Januar 2020.

Hahn weiter: „Deutsche Soldaten waren auf Kreta an der Deportation der jüdischen Einwohner, der Ermordung zahlloser Zivilisten und Zerstörung ganzer Ortschaften beteiligt. Angesichts dieser Verbrechen ist es völlig unangebracht, ein Denkmal zu pflegen, das ganz in der militaristischen Tradition der NS-Zeit steht. Dass offensichtlich Offiziere der Bundeswehr an Gedenkveranstaltungen an diesem Denkmal teilnehmen, wie in Internet-Quellen recherchierbar ist, ist unfassbar und steht im krassen Widerspruch zu offiziellen Verlautbarungen zum Traditionsverständnis der Bundeswehr. Leider ist die Bundesregierung auf meine diesbezügliche Frage erst gar nicht eingegangen, weshalb es weitere Nachfragen geben wird.“