Schöne Worte allein schaffen keine Barrierefreiheit

BERLIN (kobinet) Zur Entwicklung des barrierefreien Tourismus wird das bundesweit einheitlichen Systems zur Kennzeichnung und Zertifizierung barrierefreier touristischer Angebote „Reisen für Alle“ von der Bundesregierung gefördert. Auch in einigen Bundesländern tut sich auf diesem Gebiet einiges wovon es viel zu berichten gäbe. Stellt man sich in dem Zusammenhang aber die Frage, was denn auch die Bundesregierung tut, um alle diese Aktivitäten in ihrer ganzen Breite zu unterstützen und zu fördern, dann fallen die Antworten darauf sehr knapp aus.

Auf eine entsprechende Anfrage des Bundestagsabgeordnete Dr. André Hahn (DIE LINKE) nach den Aktivitäten der Bundesregierung zur Entwicklung des barrierefreien Tourismus unter Berücksichtigung der Maßgaben der UN-Behindertenrechtskonvention erklärt das Bundesministeriun für Wirtschaft und Klimaschutz: „Das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) unterstütztdie Implementierung des bundesweit einheitlichen Systems zur Kennzeichnung und Zertifizierung barrierefreier touristischer Angebote „Reisen für Alle“, das sich auf Qualitätskriterien stützt, die in mehrjähriger Zusammenarbeit und Abstimmung mit Betroffenenverbänden sowie touristischen Akteuren entwickelt wurden. Die Eignung solcher Angebote für Menschen mit Behinderungen soll damit verlässlich geprüft und das Ergebnis entsprechend kommuniziert werden können.“

Dazu stellt der Bundestagsabgeordnete der Partei DIE LINKE fest: „Jahr für Jahr erklärt die Bundesregierung vollmundig, wie wichtig für sie die Entwicklung des barrierefreien Tourismus ist, zuletzt auch durch die neue Tourismusbeauftragte der Bundesregierung, MdB Claudia Müller (Bündnis 90/Die Grünen), bei ihrem Grußwort auf dem 10. Tag des barrierefreien Tourismus am 11. März 2022. Leider passiert aber kaum etwas. Seit 10 Jahren wird vom Bundeswirtschaftsministerium mit angezogener Handbremse, also eher halbherzig, das Projekt „Reisen für Alle“ zur Schaffung eines bundesweit einheitlichen Informations- und Zertifizierungssystems gefördert. Dass das nicht reicht, wird auch in der Magdeburger Erklärung der Behindertenbeauftragten von Bund und Ländern vom 25.03.2022 betont. Hier steht sehr verständlich, was zu tun ist, damit auch Menschen mit Behinderungen alle touristischen Angebote uneingeschränkt nutzen können.“

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