Special Olympics World Games und AIR DEVENDER 2023 sind unvereinbar
„Die Special Olympics World Games sind die größte Sportveranstaltung in Deutschland seit den Olympischen Spielen in München 1972. Zu diesen Spielen kommen rund 7.000 Athleten mit geistiger und mehrfacher Behinderung aus 190 Länder-Delegationen, 20.000 Freiwillige, Trainer, Schiedsrichter und Gäste aus aller Welt nach Berlin“, erklärt der sportpolitische Sprecher der Fraktion DIE LINKE, André Hahn. Er fährt fort:
„Selbst die Bundesregierung spricht von einer Leuchtturmveranstaltung in der internationalen Sportwelt. Deshalb ist es geradezu skandalös, dass dieselbe Bundesregierung im gleichen Zeitraum vom 12.-23. Juni 2023 mit AIR DEFENDER 2023 das größte Militärmanöver der Luftstreitkräfte der Bundeswehr unter Beteiligung von 25 Staaten, 250 Luftfahrzeugen (darunter auch atomwaffentaugliche Kampfbomber) und 10.150 Teilnehmern genehmigt hat.
Dieses Manöver ist ohnehin ökologisch, finanziell und auch hinsichtlich der Beeinträchtigungen für die Bevölkerung unverantwortlich. Aber auch die Auswirkungen auf den zivilen Flugverkehr sind massiv. Es wird definitiv zu Flugausfällen, erheblichen Verspätungen und Umleitungen kommen, die die An- und Abreise der Delegationen und Gäste zu den Special Olympics World Games massiv beeinträchtigen werden. So etwas hat es bei einer internationalen Sportgroßveranstaltung noch niemals gegeben.
Das Versagen der Bundesregierung, die Terminüberschneidung des wichtigsten Sportereignisses mit einem NATO-Militärmanöver (angeblich) nicht bemerkt zu haben, ist ein absolutes Armutszeugnis und kann nur noch dadurch halbwegs geheilt werden, wenn AIR DEFENDER verschoben oder am besten komplett abgesagt wird. Wer Frieden will, sollte sich statt auf derartige Kriegsspiele auf friedliche internationale Sportgroßveranstaltungen konzentrieren.“