Sport braucht auch auf Bundesebene Adresse und Namensschild

Sport braucht auch auf Bundesebene Adresse und Namensschild
Quelle: pixabay

„Behördensprech statt sportpolitische Leidenschaft, so lässt sich die Antwort des Parlamentarischen Staatssekretärs Mahmut Özdemir (SPD) aus dem Bundesministerium für Innern und für Heimat (BMI) auf meine Anfrage zusammenfassen“, erklärt der Bundestagsabgeordnete Dr. André Hahn, sportpolitischer Sprecher der Fraktion DIE LINKE.
Hahn weiter: „Bereits mehrfach habe ich angesichts der gesellschaftlichen Bedeutung des Sports wie auch viele andere vorgeschlagen, ein eigenständiges Sportministerium zu schaffen oder zumindest das Wort SPORT in den Namen des für dieses Thema zuständigen Bundesministeriums aufzunehmen und eine/n Staatssekretär/in ausschließlich für den Sport verantwortlich zu machen. Dies ist in fast allen Staaten Europas üblich, nur eben nicht in der immer wieder gepriesenen Sportnation Deutschland. In den 16 Jahren Bundesregierung unter Führung von CDU/CSU war dies nicht möglich, und anscheinend will die SPD in dem nun von ihr geführten Bundesinnenministerium das Seehofersche Fahrwasser nicht verlassen.
Obwohl im Laufe der letzten Jahrzehnte die Zahl von Ministern, Staatsministern und Staatssekretären im größer wurde – allein im BMI gibt es aktuell vier Staatssekretär*innen und drei Parlamentarische Staatssekretär*innen – soll eine ausschließlich für den Sport zuständige Staatssekretärsfunktion unangemessen sein? Das nenne ich scheinheilig, denn es geht hier nicht nur um schöne Worte oder Symbolpolitik, sondern um ein klares Signal, dass der Schul-, Breiten-, Gesundheits- und Spitzensport eine herausgehobene Angelegenheit von Bund, Ländern und Kommunen ist. Der Sport in unserem Land braucht auch auf Bundesebene Adresse und Namensschild; eine Suche nach Zuständigkeiten über Suchmaschinen ist unakzeptabel und peinlich.“