Sportwissenschaft leider noch immer fünftes Rad am Wagen in der Sportpolitik des Bundes

„Die Sportwissenschaft darf nicht länger fünftes Rad am Wagen in der Sportpolitik des Bundes bleiben“, erklärt der Abgeordnete Dr. André Hahn, stellv. Vorsitzender und sportpolitischer Sprecher der Linken im Bundestag zur Antwort der Bundesregierung auf die Kleine Anfrage der Linken unter der Überschrift: „Der Sport in der nationalen Wissenschaft und Forschungsförderung“ auf BT-Drucksache 20/14652.
Hahn weiter: „Die Bilanz der sogenannten Fortschrittskoalition hinsichtlich der Forschungsförderung des Bundes im Bereich Sport ist niederschmetternd. Laut Auskunft des Parlamentarischen Staatssekretärs Mahmut Özdemir (SPD) sank die Förderquote bei Projekten, die beim Bundesinstitut für Sportwissenschaft (BISp), einer nachgeordneten Behörde des Bundesinnenministeriums, von 71,2 Prozent im Jahr 2019 auf 40,3 Prozent im Jahr 2024. Der prozentuale Anteil der Sportförderung gegenüber der gesamten Forschungsförderung des Bundes sank von mickrigen 0,145 Prozent im Jahr 2019 auf 0,13 Prozent (Soll) im Jahr 2024. Gründe dafür sind laut Özdemir u.a. die nicht ausreichenden Fördermittel des BISp, fehlendes Bundesinteresse, die fehlende Zuständigkeit des Bundes und speziell auch des Bundesministeriums für Bildung und Forschung für den Hochschulsport sowie für die Bereiche Schul-, Breiten- und Gesundheitssport. Es bleibt ein eklatanter Widerspruch, wenn die Bundesregierung auf fehlende Kenntnisse und Zuständigkeiten verweist, andererseits eine Reihe von Problemen im Sport nur durch gemeinsames Agieren von Bund und Ländern zu lösen sind. Auch mit dem sogenannten Regierungsprogramm der SPD für die Bundestagswahl 2025 werden die Menschen in Deutschland getäuscht, wenn dort versprochen wird, dass man den Sport umfassend unterstützen, ihn in seiner ganzen Bandbreite fördern und den Sport im Grundgesetz verankern wolle.
Aus Sicht der Linken brauchen wir ein abgestimmtes Konzept von Bund und Ländern für die Sportwissenschaft, für die Aus- und Weiterbildung von Sportlehrer/innen und Trainer/innen sowie für die Bearbeitung von wichtigen Herausforderungen im Sport wie Digitalisierung, Inklusion, Überalterung, Migration und Klimawandel. Es kann auch nicht alleinige Angelegenheit des Landes Sachsen sein, ob Leipzig neben Köln wieder zu einem überregionalen Hochschulstandort für den Sport entwickelt wird.“

2014652 KA Linke Der Sport in der nationalen Wissenschaft und Forschungsförderung-Antwort

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