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„Ergänzend zum gestrigen Gespräch mit Bundesministerin Nancy Faeser im Sportausschuss habe ich in dieser Woche je zwei Fragen an die Bundesregierung zum Thema Tickets sowie zum Einsatz der Bundeswehr bei der Fußball-Europameisterschaft gestellt“, erklärt der Abgeordnete Dr. André Hahn, stellv. Vorsitzender und sportpolitischer Sprecher der Linken im Bundestag.

Hahn weiter: „In der ersten Frage ging es um die 10.000 Tickets (das sind 0,37 Prozent von den insgesamt 2.700.000 Tickets), die auf Grundlage einer von der Bundesregierung, der UEFA und dem DFB am 14. November 2023 unterzeichnete Menschenrechtserklärung für sozial benachteiligte Kinder und Jugendliche für Vorrundenspiele kostenlos zur Verfügung gestellt werden sollten. Erstaunlich, dass die Verteilung der Tickets wenige Tage vor dem Start der EURO 2024 noch nicht abgeschlossen ist, bedauerlich aus meiner Sicht, dass es angesichts des zu erwartenden Gewinns von rund 1,5 Milliarden Euro allein für die UEFA darüber hinaus laut Antwort der Bundesregierung keine Aktivitäten gibt, um noch mehr sozial benachteiligten Personen eine Teilhabe an der Europameisterschaft im Stadion zu ermöglichen.

Großzügiger ist die UEFA bei der Bereitstellung von Tickets für die Politik, was angesichts der umfangreichen Unterstützung der UEFA bei der Ausrichtung der Spiele durch Bund, Länder und die zehn Ausrichterstädte mit mindestens 500 Millionen Euro Steuergeldern auch nachvollziehbar ist. So erhalten Bundesregierung und Bundestag jeweils ca. 300 Ehrenkarten >zur Nutzung aus dienstlichem Anlass< für die insgesamt 51 Spiele (die exakte Zahl ist abhängig von den Erfolgen der deutschen Mannschaft in der Vorrunde und den einzelnen Finals), die Anzahl der VIP-Karten für Politiker aus Ländern und Kommunen ist mir nicht bekannt. Ich meine, es ist gut und richtig, dass die Repräsentanten aus Parlamenten und Regierungen im Stadion in angemessener Zahl präsent sind, aber auch bei dieser Ticketvergabe sind Augenmaß und Transparenz unabdingbar.

Der Beitrag der Bundeswehr an der EURO 2024 bewegt sich nach Auskunft der Bundesregierung eher in einem symbolischen Rahmen. 38 Amtshilfeersuchen wurden bisher gestellt, 77 Soldaten sollen nach derzeitigem Stand bei 18 Unterstützungsleistungen zum Einsatz kommen. Das klingt nicht nach einem substanziellen Beitrag zur Sicherheit, sondern eher nach einer fragwürdigen Nutzung des Sports für die Imagewerbung für die Bundeswehr.“

Antwort SF 5 469 MdB Dr. Hahn zur Verteilung von 10000 Tickets an sozial benachteiligte KuJ
MF 50 und 51 MdB Dr. Hahn zu Bundeswehreinsätzen bei der EURO 2024
SF470 Frage André Hahn zu kostenfreien Tickets für die Bundesregierung zur EURO 2024