Wissen, was man isst
Auf die Frage des sächsischen Bundestagsabgeordneten Dr. André Hahn „Wie viele der im Freistaat Sachsen im Jahr 2013 und 2014 erlegten Wildschweine wurden nach Kenntnis der Bundesregierung auf radioaktive Belastungen hin untersucht und welche Ergebnisse gab es dabei (bitte Zahl der erlegten, untersuchten und über den zulässigen Wert radioaktiv verstrahlten Tiere nennen)?“ antwortete die Parlamentarische Staatssekretärin Rita Schwarzelühr-Suter (SPD) in der Fragestunde des Bundestages am 4. Februar 2015, dass die Bundesregierung nicht weiß, wie viele Wildschweine in Sachsen erlegt und wie viele davon auf radioaktive Belastungen hin untersucht wurden. Allerdings hat sie die Information, dass Jägerinnen und Jägern in Sachsen für 157 in 2013 sowie für 73 in 2014 erlegte Wildschweine Ausgleichszahlungen nach dem Atomgesetz gewährt wurden, da diese Tiere eine radioaktive Belastung von mehr als 600 Becquerel Cäsium je Kilogramm hatten.
André Hahn: „Fleisch vom Wild ist gerade auch in Sachsen begehrt und verheißt gesunde Kost aus der Region. Aber auch hier gilt, man will wissen, was man isst. Die Antwort der Bundesregierung bestätigt: es gibt radioaktiv belastetes Wild in Sachsen, das für den Verzehr nicht mehr zugelassen ist. Ob die vorgelegten Zahlen Ergebnisse von Stichproben sind oder ob jedes erlegte Tier auf Radioaktivität hin untersucht wird, in welchen Regionen Sachsens diese Fälle auftraten und welches die Ursachen dafür sind, wird nicht offen gelegt. Das schafft kein Vertrauen für die sächsische Bevölkerung und ihre Gäste. Deswegen ist eine schnelle vollständige Information und gründliche Aufklärung durch Bundes- und Landesregierung nötig.“