Zeit für eine andere Gedenkkultur

„Es ist ein längst überfälliger Schritt, dass der Eintrag zum SS-Verbrecher Wilhelm Scharpwinkel in den Gedenk- und Namensbüchern deutscher Kriegsgräberstätten in Polen überarbeitet wird. Scharpwinkel war als Einsatzgruppen-Befehlshaber und Gestapo-Chef von Breslau an schlimmsten Menschheitsverbrechen beteiligt. Er verstarb in sowjetische Gefangenschaft und war ganz sicher kein Opfer im Sinne des deutsch-polnischen Kriegsgräberabkommens“, erklärte Dr. André Hahn, Mitglied der Fraktion DIE LINKE im Deutschen Bundestag, anlässlich der Antwort der Bundesregierung auf seine diesbezügliche schriftliche Frage.
Hahn weiter: „Es ist an der Zeit, zu einer anderen Gedenkkultur zu kommen, bei der das Schicksal der tatsächlichen Opfer ganz klar im Vordergrund steht. Nazi-Verbrecher sind keine Opfer des Weltkrieges, und das muss auch bei der Gestaltung deutscher Kriegsgräberstätten im In- und Ausland deutlich erkennbar sein.“